Leonardo Wilhelm DiCaprio
,
Los Angeles, Kalifornien
Birthday
1974-11-11
Occupation
Actor
Spouse(s)
Years Active
1989–present
Biography
Leonardo Wilhelm „Leo“ DiCaprio ist ein US-amerikanischer Filmschauspieler, Produzent, Oscar-Preisträger und Umweltschützer. Er zählt zu den bestbezahlten und erfolgreichsten zeitgenössischen Schauspielern Hollywoods und arbeitet regelmäßig mit renommierten Regisseuren zusammen.
Einem breiteren Publikum wurde DiCaprio durch die Rolle des geistig behinderten Jungen Arnie Grape in Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa bekannt, für die er 1994 seine erste Oscar-Nominierung erhielt. Zu weltweitem Ruhm gelangte er 1997 mit der Darstellung des mittellosen Schiffspassagiers Jack Dawson in James Camerons Filmdrama Titanic. Für seine Rollen als Flugpionier Howard Hughes in Aviator, als Börsenmakler Jordan Belfort in The Wolf of Wall Street und als Trapper Hugh Glass in The Revenant – Der Rückkehrer wurde er 2005, 2014 und 2016 mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Für seine Rolle als Hugh Glass erhielt er 2016 zudem den Oscar als bester Hauptdarsteller.
Der Sohn des Comicbuchautors und -verkäufers George DiCaprio und der früheren Rechtsanwaltsgehilfin Irmelin Indenbirken-DiCaprio, geborene Indenbirken, wurde als einziges Kind seiner Eltern in Hollywood, Los Angeles, geboren. Seine Mutter war in den 1950er-Jahren aus ihrem Geburtsort Oer-Erkenschwick in Nordrhein-Westfalen in die USA gezogen. Sein Vater ist ein bereits in vierter Generation geborener US-amerikanischer Staatsbürger halb italienischer und halb deutscher Abstammung. Seine Großmutter mütterlicherseits, Helene Indenbirken (1915–2008), wurde als Yelena Smirnova in Russland geboren. In einem Interview in Russland bezeichnete sich DiCaprio als halbrussisch und sagte, dass zwei seiner Großeltern russisch seien.
Über DiCaprios Vornamen soll entschieden worden sein, als seine schwangere Mutter in Italien vor einem Gemälde Leonardo da Vincis gestanden und der noch ungeborene Sohn gegen die Bauchdecke getreten habe. Seinen zweiten Vornamen hat er von seinem deutschen Großvater Wilhelm Indenbirken. Seine Eltern trennten sich, als er ein Jahr alt war. Acht Jahre später folgte die Scheidung, DiCaprio lebte überwiegend bei seiner Mutter. Er wuchs in Los Angeles in den Stadtteilen Echo Park, East Hollywood und Los Feliz auf und besuchte dort die Grundschule sowie die John Marshall High School. Seine Großmutter Helene Indenbirken wohnte bis zu ihrem Tode im Alter von 93 Jahren am 5. August 2008 am Geburtsort seiner Mutter. DiCaprio, der sie dort seit früher Jugend wiederkehrend besuchte, erwarb während dieser Zeit Grundkenntnisse der deutschen Sprache. 1984 nahm er an einem Breakdance-Turnier in Oer-Erkenschwick teil, nachdem er bereits einige Turniere in den USA hatte gewinnen können.
Aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Peggy Farrar hat er einen Stiefbruder, den Gelegenheitsschauspieler Adam Farrar, der allerdings seit Ende der 1990er-Jahre wiederholt wegen verschiedener Delikte mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist.
Seine Karriere begann Ende der 1980er-Jahre im Alter von 14 Jahren mit Auftritten in Werbespots, darunter für Kaugummi der Marke Bubble Yum und Kraft-Käse sowie als Laiendarsteller in Lehrfilmen. Der Durchbruch gelang ihm 1990 mit der Rolle des Garry Buckman in der Fernsehserie Eine Wahnsinnsfamilie (Originaltitel: Parenthood), die auf dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1989 basiert. In der Seifenoper California Clan übernahm er kurz darauf die Rolle des jungen Mason Capwell. Sein Spielfilmdebüt hatte er in Critters 3 – Die Kuschelkiller kommen, einem B-Movie aus dem Jahr 1991. Zunehmende Bekanntheit erzielte DiCaprio in der Sitcom Unser lautes Heim, in der er 1991 und 1992 den Straßenjungen Luke Brower spielte.
1993 agierte DiCaprio als Sohn eines gewalttätigen Stiefvaters neben Robert De Niro und Ellen Barkin in This Boy’s Life. Aufmerksamkeit erlangte er mit der Rolle des geistig behinderten Jungen Arnie Grape in Lasse Hallströms Familiendrama Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa (1993), für die er 1994 in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ mit einer Oscarnominierung geehrt wurde. In den darauffolgenden Jahren stellte er in gleich mehreren Filmen seine schauspielerische Vielseitigkeit unter Beweis. So porträtierte er 1995 den Schriftsteller und Musiker Jim Carroll, dessen Heroinsucht und sozialer Abstieg im Rahmen einer Autobiografie veröffentlicht und schließlich verfilmt wurden. In Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine von Agnieszka Holland setzte DiCaprio seine Darstellung authentischer Personen mit der Rolle des homosexuellen französischen Lyrikers Arthur Rimbaud fort. Als Filmpartner fungierte David Thewlis als Paul Verlaine. Gemeinsam mit Claire Danes stellte er in William Shakespeares Romeo + Julia (1996) unter der Regie von Baz Luhrmann das gleichnamige Liebespaar Romeo und Julia dar. Die Dialoge entsprachen den Originaltexten von William Shakespeare aus dem 16. Jahrhundert. Für seine Darstellung erhielt DiCaprio im Rahmen der Berlinale 1997 den Silbernen Bären.
Die mit elf Oscars ausgezeichnete Kinoproduktion Titanic, die gegenwärtig auf Platz Drei der kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten rangiert, bedeutete für DiCaprio 1997 den eigentlichen Karriereschub. Durch die Darstellung des mittellosen Schiffspassagiers Jack Dawson, der sich entgegen der gesellschaftlichen Norm in eine junge wohlhabende Frau namens Rose verliebt, entwickelte sich der damals 22-Jährige zum Superstar, einhergehend mit weltweiter Popularität als Mädchen- und Frauenschwarm. Nicht zuletzt der Umstand zahlreicher Berichterstattungen in Jugendmedien erschwerte es ihm in den folgenden Jahren sehr, sich trotz variierender Filmfiguren in unterschiedlichen Genres von seinem Status als Teenie-Idol zu lösen.
Nach fiktiven Figuren in Filmen wie Celebrity – Schön. Reich. Berühmt. (1998) und The Beach (2000), der ihm eine Nominierung für die Goldene Himbeere als „Schlechtester Schauspieler“ einbrachte, spielte DiCaprio 2002 in der Großproduktion Gangs of New York zum ersten Mal unter der Regie von Martin Scorsese. Im selben Jahr übernahm er die Rolle des US-amerikanischen Hochstaplers und Scheckfälschers Frank W. Abagnale in Catch Me If You Can. Seine Darstellung wurde mit einer Nominierung für den Golden Globe Award gewürdigt. 2005 gelang ihm die Auszeichnung in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ für seine Verkörperung des Hollywood-Millionärs und Flugpioniers Howard Hughes in dem Martin-Scorsese-Film Aviator, darüber hinaus wurde DiCaprio für den Oscar nominiert.
Zur Verleihung der Golden Globe Awards 2007 gelang ihm als erstem Schauspieler in der Geschichte dieses Filmpreises, für zwei Rollen – als verdeckter Ermittler Billy Costigan in Departed – Unter Feinden und als 32-Bataljon-Soldat Danny Archer in Blood Diamond – in gleicher Kategorie (Bester Hauptdarsteller in einem Drama) nominiert zu werden. Blood Diamond thematisiert den Konflikt um sogenannte Blutdiamanten in Afrika vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Sierra Leone 1999, für den DiCaprio 2007 seine dritte Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ erhielt. Erstmals seit Titanic agierte er im Jahr 2008 in Sam Mendes’ Filmdrama Zeiten des Aufruhrs wieder an der Seite von Kate Winslet. Seine Darstellung des frustrierten Ehemanns Frank Wheeler bescherte ihm in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller – Drama“ eine weitere Nominierung für den Golden Globe. Unter der Regie von Ridley Scott folgte im gleichen Jahr der Thriller Der Mann, der niemals lebte, in dem DiCaprio den CIA-Agenten und Anti-Terror-Spezialisten Roger Ferris verkörperte.
Mit Shutter Island, der im Februar 2010 in den deutschen Kinos anlief, arbeitete der Schauspieler bereits zum vierten Mal unter der Regie von Martin Scorsese, den er für den größten lebenden Regisseur hält. DiCaprio übernahm in diesem auf dem gleichnamigen Roman von Dennis Lehane basierenden Psycho–Thriller die Rolle des zunehmend unter Paranoia leidenden US-Marshals Edward „Teddy“ Daniels. 2009 beendete er die Dreharbeiten zu Christopher Nolans Science-Fiction-Film Inception, der am 29. Juli 2010 in den deutschen Kinos anlief. Der Film war weltweit ein großer Erfolg, wurde mit vier Oscars ausgezeichnet und ist DiCaprios kommerziell erfolgreichster Film seit Titanic. Gemeinsam mit Regisseur Clint Eastwood arbeitete DiCaprio 2011 an der Verfilmung des Lebens von FBI-Gründer J. Edgar Hoover. Für seine darstellerische Leistung erhielt DiCaprio eine Golden Globe-Nominierung.
In Quentin Tarantinos Western Django Unchained stellte DiCaprio den sadistischen Plantagenbesitzer und Sklaventreiber Calvin Candie dar, wofür er ein weiteres Mal für den Golden Globe nominiert wurde.
Von September 2011 bis Februar 2012 drehte DiCaprio unter der Regie von Baz Luhrmann in Sydney die Romanverfilmung Der große Gatsby in 3-D. Er übernahm darin die Titelrolle des Jay Gatsby. Die zweite Hauptrolle übernahm sein enger Freund Tobey Maguire. Es war bereits die zweite Zusammenarbeit zwischen DiCaprio und Luhrmann nach William Shakespeares Romeo + Julia im Jahre 1996. Der Film eröffnete die 66. Internationalen Filmfestspiele von Cannes und lief am 16. Mai 2013 in den deutschen Kinos an.
Die fünfte Zusammenarbeit von Leonardo DiCaprio und Martin Scorsese ist The Wolf of Wall Street , welcher auf der gleichnamigen Autobiografie des früheren Börsenmarklers Jordan Belfort basiert. DiCaprio wurde für seine Darstellung als bester Hauptdarsteller in der Kategorie Komödie oder Musical mit einem Golden Globe Award ausgezeichnet und erhielt seine vierte und fünfte Oscar-Nominierung, die dritte als Bester Hauptdarsteller und seine erste als Produzent für den besten Film.
Nach Beendigung der Dreharbeiten zu The Wolf of Wall Street kündigte DiCaprio im Januar 2013 zunächst an, eine längere Pause von der Schauspielerei zu nehmen, um sich stattdessen stärker seinem Umweltengagement zu widmen. Im Herbst 2014 beendete er seine Pause jedoch und begann die Dreharbeiten für eine Verfilmung der Lebensgeschichte des Trappers Hugh Glass unter dem Titel The Revenant – Der Rückkehrer, bei der Alejandro González Iñárritu die Regie übernahm. Die Dreharbeiten waren von zahlreichen Schwierigkeiten aufgrund von Wetterbedingungen, Budgetüberschreitungen und Drehplanverzögerungen gezeichnet und endeten schließlich im September 2015. Der deutsche Kinostart fand am 6. Januar 2016 statt. Für seine Rolle als Hugh Glass wurde DiCaprio der Academy Award in der Kategorie Bester Hauptdarsteller verliehen.
Nach einer mehr als dreieinhalbjährigen Auszeit kehrt DiCaprio im August 2019 mit Once Upon a Time in Hollywood in die Kinos zurück. Der Film markiert die zweite Zusammenarbeit zwischen Leonardo DiCaprio und Regisseur Quentin Tarantino. DiCaprio spielt darin einen abgehalfterten TV-Westernstar, der zusammen mit seinem Stuntdouble (gespielt von Brad Pitt) versucht, in der Filmbranche Fuß zu fassen, während die Morde der Anhänger von Sektenführer Charles Manson das Los Angeles der 1960er Jahre erschüttern.
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